
17.06.2025
Gedenken an
die Opfer des
SED-Unrechts
Thüringen gedenkt der Opfer von SED-Unrecht
Dr. König: „Am 17. Juni 1953 erhoben die Menschen die Stimme, um ihre eigene Würde zu bewahren“
Das Land Thüringen gedenkt am Dienstag (17. Juni) in Heilbad Heiligenstadt der Opfer des SED-Unrechts und des Volksaufstandes in der DDR vor 72 Jahren. Nach einer Kranzniederlegung eröffnet Bürgermeister Thomas Spielmann den Gedenkakt. Redner sind Landtagspräsident Dr. Thadäus König, Ministerpräsident Mario Voigt sowie der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Dr. Peter Wurschi. Außerdem führen Schülerinnen und Schülern des Lingemann-Gymnasiums ein moderiertes Gespräch mit den Töchtern des Heiligenstädter Zeitzeugen Richard Stumpf († 2007).
Landtagspräsident Dr. Thadäus König: „Am 17. Juni stellte sich der Mut vieler gegen die Macht weniger. Einfache Arbeiter, Angestellte, junge Menschen, Mütter, Rentner, aber auch Parteifunktionäre durchbrachen die Mauer des Schweigens und machten ihrem Unmut Luft. Auch in Thüringen war der Ruf nach Freiheit nicht zu überhören.“
„Viele, die damals ihre Stimme erhoben, taten dies nicht für große Worte oder abstrakte Prinzipien. Sie taten es, um ihre eigene Würde zu bewahren. Sie taten es für ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder“, so Dr. König weiter. „Die Führungen der DDR und der UdSSR wurden von den Protesten völlig überrascht. Mit der größten Verhaftungswelle der Geschichte der DDR fiel die Reaktion umso heftiger aus.“
„Dennoch war der 17. Juni nicht vergeblich. In der Rückschau erscheint dieser Tag als Vorbote der Friedlichen Revolution von 1989. Diesmal blieben die Panzer in den Kasernen. Der Traum vieler Beteiligter am 17. Juni 1953 ging in Erfüllung. Deutschland wurde wieder eins und die Meinungsfreiheit zur Grundlage unseres Zusammenlebens. Dieser Gewinn ist keine Selbstverständlichkeit. Er muss gepflegt, geschützt, verteidigt werden.“

Thüringen gedenkt der Opfer von SED-Unrecht
17.06.2025 39 Bilder
Fotos: © Tino Sieland