
06.10.2025
Besuch im Grenzlandmuseum Eichsfeld
Spitzen der Landtage in Niedersachsen und Thüringen besuchen Grenzlandmuseum Eichsfeld
Landtagspräsidentin Hanna Naber (Niedersachsen) und Landtagspräsident Dr. Thadäus König (Thüringen) würdigen Vermittlungsarbeit
Anlässlich des Jubiläums von 35 Jahren Deutscher Einheit besuchen die Präsidentin des Niedersächsischen Landtags Hanna Naber und der Präsident des Thüringer Landtags Dr. Thadäus König am Montag (6. Oktober) das Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen. Sie kommen dort mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines länderübergreifenden Schülerprojekts zur „Kofferdemo“ und der Friedlichen Revolution im Eichsfeld zusammen. Auf dem Programm stehen außerdem Gespräche über die Weiterentwicklung des Museums und ein Eintrag ins Gästebuch.
Landtagspräsidentin Hanna Naber: „Das Grenzlandmuseum Eichsfeld steht symbolhaft für die schmerzlichen, aber auch hoffnungsvollen Kapitel unserer gemeinsamen deutsch-deutschen Geschichte. An der ehemaligen Grenze zwischen Niedersachsen und Thüringen erinnert es eindrücklich daran, dass Freiheit und Demokratie niemals selbstverständlich sind. Das Museum ist längst nicht nur ein Erinnerungsort, sondern mehr noch ein bedeutender Demokratieort für die Zukunft unserer beiden Länder. Es vertieft die grenzüberschreitende Erinnerung und Zusammenarbeit und sensibilisiert gerade junge Menschen für die Bedeutung von Demokratie und Freiheit. Diese wertvolle Arbeit verdient weiterhin unsere verlässliche Unterstützung.“
Landtagspräsident Dr. Thadäus König: „Im Eichsfeld waren nahezu alle Familien von der deutschen Teilung betroffen, auf beiden Seiten der Grenze. Erst mit der Einrichtung des Grenzübergangs Duderstadt/Worbis im Rahmen des sogenannten Kleinen Grenzverkehrs war es wieder möglich, von einem Teil des Eichsfelds zum anderen zu kommen. Dies war allerdings mit strengsten Kontrollen und Repressalien auf ostdeutscher Seite verbunden. Das Grenzlandmuseum Eichsfeld macht die Geschichte der deutschen Teilung am historischen Ort durch authentische Zeugnisse greifbar und erlebbar. Mehr als 1,6 Millionen Gäste in den 30 Jahren seines Bestehens zeugen von einem enormen Interesse. Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung ist klar, dass die innere Einheit Deutschlands kein fester Zustand, sondern vielmehr ein kontinuierlicher Prozess ist, den wir nur gemeinsam gestalten können. Die geplante Umgestaltung des Museums in den kommenden Jahren wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“
Zeit: Montag, 6. Oktober 2025, 10.30 Uhr
Ort: Grenzlandmuseum Eichsfeld, Teistungen
Hintergrund:
Seit 1995 informiert das Grenzlandmuseum Eichsfeld am ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang Duderstadt/Worbis, seit 2000 mit angeschlossenem Bildungszentrum, über die Geschichte der Teilung und den kleinen Grenzverkehr im Eichsfeld. Ab 2029 soll das Angebot unter anderem um die Thematisierung der größten Demonstration in Nordthüringen, der „Kofferdemo“ mit 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sowie Projekten zur Demokratiebildung erweitert werden.
Eine Woche lang haben sich Schülerinnen und Schüler aus dem Eichsfeld-Gymnasiums im niedersächsischen Duderstadt und der Bergschule St. Elisabeth im thüringischen Heilbad Heiligenstadt in einem Projekt mit der „Kofferdemo“ und der Friedlichen Revolution im Eichsfeld im Herbst und Winter 1989/90 auseinandergesetzt. Bei dem Treffen im Grenzlandmuseum Eichsfeld stellen sie ihre Ergebnisse vor.
Foto: Stock-Fotografie-ID:2165973776