ABITUR- UND
SOZIALKUNDE-
LEHRER*INNENPREIS
Keller: „Bildung stärkt unsere Demokratie“
Landtagspräsidentin Birgit Keller übergab am Mittwoch (6. Juli) zusammen mit der Deutschen Vereinigung Politische Bildung den Abiturpreis und den Sozialkundelehrerpreis im Thüringer Landtag.
„Der Sozialkundeunterricht vermittelt die Regeln unseres Zusammenlebens. Er übt die demokratische Beteiligung und lässt Entscheidungsprozesse verstehen. Die Lehrerinnen und Lehrer geben jungen Menschen in einer immer komplexer werdenden Welt Orientierung – sie befähigen zu Meinungsbildung und Kritik. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich durch ihre Demokratie-Arbeit aus.“
Preisträger*innen des Abiturpreises:
Jule Aschenbach und Magdalena Höppner (Humboldt-Gymnasium Weimar)
Jule Aschenbach und Magdalena Höppner wurden von ihrem Sozialkundelehrer Dr. Karl Brauer vorgeschlagen. In seiner Begründung heißt es: Beide engagieren sich in Weimar beim Verein Victoria Weimar als Trainerinnen ehrenamtlich. Sie überzeugen vor allem in der Teamarbeit. Was sie zusammen angehen, bereichert nicht nur die Schule, sondern das gesellschaftliche Leben der Region. In ihrer Seminarfacharbeit setzten sie sich kritisch mit dem Massentourismus in den Alpen und die Auswirkungen auf den Klimawandel auseinander. Als Klassensprecherinnen organisieren sie den Abiball und den letzten Schultag mit. Als Trainerinnen setzen sie sich für andere und auf Friedensdemonstrationen für die Demokratie ein.
Martin Schöppe (Georg-Samuel-Dörffel-Gymnasium Weida)
Ist Lobbyismus eine Gefahr für die Demokratie? Mit dieser spannenden Frage setzte sich Martin Schöppe in seiner Seminarfacharbeit auseinander. Mit politischem Sachverstand beleuchtete er kritisch die Einflüsse auf die Demokratie. Auch außerhalb der Schule engagiert er sich politisch und für mehr Partizipation. So ist er Schülersprecher an seiner Schule und auf Kreisebene. Er bringt sich ehrenamtlich in der Jungen Union Gera ein und ist Mitglied der CDU Greiz. Bei den Juniorwahlen wirkte er im Wahlvorstand und für die Schule an der Erarbeitung einer zeitgemäßen Hausordnung mit.
Rosa de Rudder (Staatliche Gemeinschaftsschule Jenaplanschule Weimar)
Das Werbeverbot für Abtreibungen, der umstrittene Paragraf 218, ist in Deutschland gefallen. Rosa de Rudder beschäftigte sich mit dem langen Streit um diesen Paragrafen, beleuchtete die Argumente der Befürworter*innen und Gegner*innen. So brachte sie ein mehr als aktuelles Thema in den Schulunterricht ein. Als aktives Mitglied der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ engagiert sie sich für die Demokratie. Sie thematisierte zum Gedenktag den rassistischen Anschlag in Hanau und moderierte Gespräche dazu. Sie informierte zum Thema Antikolonialismus und brachte viele weitere gesellschaftlich relevante Diskussionen in den Schulalltag ein. Sowohl in der Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine als auch bei städtischen Aktionen gegen Rassismus und für mehr Diversität wirkt sie mit. So organisierte sie den Christopher Street Day in Weimar mit. Mutig und mit Argumenten steht sie für ihre Meinung ein und wird dafür über die Schule hinaus geschätzt.
Preisträger*innen des Sozialkundelehrerpreises:
Monika Becker (Staatliches Friedrich-Schiller-Gymnasium Weimar)
Geschichtliches Wissen, politischer Austausch und schulisches Engagement zeichnen die Arbeit von Monika Becker aus. Als Lehrerin hilft sie den Schüler*innen mit fundierten Kenntnissen, den Krieg in der Ukraine einzuordnen. Sie ermuntert ihre Schüler*innen, kritisch nachzufragen und schuf zusammen mit ihnen etwa das Format „Schüler fragen – Politiker antworten“. Sie bringt nicht nur aktuelle Themen in den Unterricht ein, sondern Schüler*innen auch in die parlamentarische Welt, so etwa bei Besuchen im Bundestag. Ihren Unterricht hält sie auf Augenhöhe ab und hat eine demokratische und konstruktive Gesprächskultur etabliert. Ihr Wissen und ihre Erfahrung gibt sie an Referendar*innen weiter und sorgt so für eine hervorragende Nachwuchsarbeit, auch über die Pensionierung hinaus.
Volker Rother (Staatlich Berufsbildende Schule Technik, Gera)
Den Schwerpunkt seines Unterrichts richtet Volker Rother auf die politische Bildung und Urteilsbildung junger Menschen. Er ist Fachberater für die Weiterentwicklung des Sozialkundeunterrichtes und arbeitet in der Arbeitsgemeinschaft Sozialkunde am ThILLM mit. Maßgeblich schuf er die Qualitätsstandards für die mündlichen Prüfungen an der Fachoberschule. Immer wieder bringt er aktuelle, politische Themen in die Klasse und bereichert so den Unterricht und den Schulalltag. Schüler*innen regt er stets zum selbstständigen Denken an, organisiert zahlreiche Ausflüge zu Gedenkorten und Orten politischen Geschehens. Mit seinen Klassen besucht er Plenarsitzungen im Bundestag oder organisiert Informationsvorträge. In der Pandemie gestaltete er den Distanzunterricht immer schülerorientiert und gab so Halt in einer Zeit ohne Schule. Reich an Ideen und kreativ geht er komplexe und schwierige Themen im Unterricht an und zeigt auf, dass die Suche nach Antworten nicht immer leicht ist, wohl aber die Urteilsbildung schult.