23.12.2019
Landtagspräsidentin Birgit Keller wünscht frohe Weihnachten und Frieden
Ansprache der Landtagspräsidentin im MDR Thüringen
„Mein ganz besonderer Dank gilt heute all denjenigen, die sich um Menschen kümmern, die in Not geraten oder in den kommenden Tagen allein sind. Ich danke allen, die auch an den Feiertagen ihren Dienst dort tun, wo sie gebraucht werden. Denken wir auch an jene, die schwere Zeiten erleben, ganz gleich woher sie kommen, und welcher Religion sie angehören.“ Das sagte heute (Montag) Landtagspräsidentin Birgit Keller unter anderem bei ihrer Weihnachtsansprache 2019. Der Beitrag läuft heute Abend gegen 19:20 Uhr im Thüringen-Journal des MDR. Wir dokumentieren nachfolgend den Wortlaut der Rede.
„Liebe Thüringerinnen und Thüringer,
geht es Ihnen auch so? Jetzt ist die Zeit zum Durchatmen. Ihre Wohnzimmer leuchten vielleicht schon im warmen Licht der Weihnacht. Es beginnt die Zeit, die wir sehr unterschiedlich verbringen Treffen mit Familie und Freunden bei gutem Essen, der Gang in die Kirche oder Sie sitzen schon auf gepackten Koffern, bereit für den Urlaub. So verschieden das sein mag, für uns alle ist Weihnachten besonders.
Weihnachten ist auch eine gute Gelegenheit, über das zu Ende gehende Jahr nachzudenken. War 2019 für Sie ein gutes Jahr? Hat es Ihnen Glück gebracht? Oder war es ein Jahr, dass Sie sich schnell vorbei wünschten?
Für Thüringen war 2019 ein gutes Jahr. Die Arbeitslosigkeit sank, die Wirtschaft hat nicht an Schwung verloren – wir haben viel erreicht; im Großen wie im Kleinen. Im Oktober wählten über 1,1 Millionen Thüringerinnen und Thüringer einen neuen Landtag. An dieser Wahl haben sich so viele Menschen beteiligt, wie lange nicht. Sie haben damit gezeigt, dass Sie sich einmischen; dass Sie mitreden und mitentscheiden wollen, wie und von wem die Zukunftsfragen in unserem Land beantwortet werden. Das ist ein wichtiges Signal für unsere Demokratie – genau zur richtigen Zeit.
All das bedeutet nun aber nicht, sich auf den Erfolgen auszuruhen, zumal viele Menschen fürchten, dass es ihnen morgen nicht mehr so gut gehen könnte, sie nicht mehr Schritt halten können. Und bei wieder anderen kommt der steigende Wohlstand, den wir statistisch beobachten, gar nicht an.
Denken Sie gerade in diesen Tagen daran, niemanden allein zu lassen. Nur gemeinsam kann es gelingen, Thüringen sozialer und gerechter zu machen.
Ich habe in den vergangenen Jahren viele beeindruckende Menschen kennengelernt, deren Engagement Vereine, Bürgerinitiativen und ganze Dorfgemeinschaften mit Leben füllt. Damit bereichern sie unseren Freistaat auf vielfältige Weise. All jenen sind wir zu großem Dank verpflichtet. Sie machen Thüringen liebens- und lebenswert; sie sind die gute Seele unseres Landes.
Liebe Thüringerinnen und Thüringer,
Weihnachten ist auch die Zeit, in der wir nach vorn schauen. Im kommenden Jahr werden wir gemeinsam sowohl die Gründung des Landes Thüringen vor 100 Jahren als auch die Wiedergründung des Freistaates vor 30 Jahren begehen. Es jährt sich der 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
Diese Daten erinnern uns daran, dass Frieden, Freiheit und Demokratie keinesfalls selbstverständlich sind.
Lassen Sie uns gemeinsam alles dafür tun, diese grundlegenden Werte zu erhalten. Lassen Sie uns miteinander statt übereinander reden. Lassen Sie uns streiten, aber auch Raum zur Versöhnung geben. Und lassen Sie uns häufiger Dank sagen.
Mein ganz besonderer Dank gilt heute all denjenigen, die sich um Menschen kümmern, die in Not geraten oder in den kommenden Tagen allein sind. Ich danke allen, die auch an den Feiertagen ihren Dienst dort tun, wo sie gebraucht werden. Denken wir auch an jene, die schwere Zeiten erleben, ganz gleich woher sie kommen, und welcher Religion sie angehören.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Ihren Freunden frohe Weihnachten und Frieden.“
Sehen Sie hier die Weihnachtsansprache in kompletter Länge.