
31.01.2019
Vortragsreihe mit Prof. Dr. Norbert Lammert
„WER VERTRITT DAS VOLK?“
Dr. Norbert Lammert zu Gast bei der Ringvorlesung „Demokratie am Scheideweg"
Der Landtag Thüringen, die Universität Erfurt und die Mediengruppe Thüringen luden am 31. Januar zu einem weiteren Vortrag ihrer gemeinsamen Ringvorlesung unter dem Titel „Medien. Demokratie. Bildung.“ ein. Referent war diesmal Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert. Er sprach zum Thema „Wer vertritt das Volk? Demokratie zwischen Parlamenten und Plebisziten“.
Wir leben gewiss nicht in den besten aller möglichen Welten, aber bessere Verhältnisse als jetzt gab es in Deutschland noch nie. Erstmals in unserer Geschichte leben wir in Frieden und Freiheit mit all unseren Nachbarn zusammen. Dennoch spiegelt sich diese außergewöhnliche Situation nicht in einer entsprechenden gesellschaftlichen Zufriedenheit – im Gegenteil: Etablierte Parteien verlieren das Vertrauen der Wähler, populistische Strömungen werden stärker – die Demokratie steht unter Druck, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Was sind die Ursachen dieser Entwicklungen und wie begegnet man ihnen? Mit diesen Fragen setzte sich Prof. Dr. Norbert Lammert in seinem Vortrag auseinander.
Lammert hat die Politik in Deutschland über fast vier Jahrzehnte aktiv begleitet und in wichtigen Ämtern mitgestaltet. Zwölf Jahre war er Präsident des Deutschen Bundestages, dem er von 1980 bis 2017 angehörte. In den Regierungen von Helmut Kohl amtierte er als Parlamentarischer Staatssekretär in den Bundesministerien für Bildung und Wissenschaft, für Wirtschaft und schließlich für Verkehr sowie als Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt. Begonnen hat Norbert Lammert sein politisches Engagement als Mitglied des Rates seiner Heimatstadt Bochum, wo er 1948 geboren wurde. Mehr als Jahre war er Parteivorsitzender der CDU im Ruhrgebiet, dem er bis heute in Aufsichts- und Beratungsgremien der Wirtschaft wie der Kultur eng verbunden geblieben ist. 2003 erhielt Lammert einen Lehrauftrag für Politikwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, die ihn 2008 zum Honorarprofessor ernannte. Seine zahlreichen Publikationen befassen sich mit gesellschafts-, wirtschafts- und kulturpolitischen Themen. Seit Januar 2018 ist er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.