08.11.2018
Gedenkakt zu Novemberpogromen von 1938
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Gedenkstunde anlässlich des 80. Jahrestags des Novemberpogroms von 1938
08.11.2018 1:29 Minuten
Vizepräsidentin Jung fordert lebendige Erinnerungskultur
Am 8. November veranstaltete der Thüringer Landtag im Plenarsaal eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags der Novemberpogrome von 1938. Zu Beginn hielt Vizepräsidentin Margit Jung Ansprache. Nach ihr sprach Prof. Dr. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Weiterer Ehrengast war Landesrabbiner Alexander Nachama.
Vizepräsidentin Jung sagte: „Was beschönigend ,Reichskristallnacht‘ genannt wurde, war die Generalproprobe für die planmäßige Ermordung von millionen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, ganzer Familien, Männer, Frauen und Kinder. Das furchtbare Bild, das im Gedächtnis der Menschen von der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 bleibt, waren in ganz Deutschland brennende Synagogen. Nur eine lebendige Erinnerungskultur ermöglicht, dass wir uns unserer historischen Verantwortung stellen und unsere Verhaltensmaßstäbe und unsere Werte Grundlage des Zusammenlebens der Menschen in Thüringen bleiben. Intoleranz, Ausländerfeindlichkeit, ethnische und religiöse Diskriminierung müssen geächtet und verhindert werden – im Entstehen in ihren Denkansätzen ebenso wie in ihren Auswirkungen. Es ist unsere Verantwortung, dass wir in Deutschland parteiübergreifend jeden Versuch eines neuen Rassismus und Antisemitismus entschieden entgegentreten.“
„Es ist ebenso gut,“ so Vizepräsidentin Jung weiter „dass der Thüringer Landtag parteiübergreifend in seiner Sitzung am 22. Juni 2018 mit großer Mehrheit einen Beschluss zur konsequenten Bekämpfung des Antisemitismus in Thüringen gefasst und dabei auch die verschiedenen Formen des Antisemitismus in den Blick genommen hat .“
Hintergrund:
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden im gesamten Deutschen Reich durchgeführt. Hunderte Juden wurden ermordet, über 1.200 Synagogen und Gebetshäuser zerstört, über 7.500 jüdische Geschäfte verwüstet, ebenso jüdische Friedhöfe und unzählige Privatwohnungen.
Gedenkveranstaltung Novemberpogrom
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