Mario Leibner JKL - HEIMSPIEL

Das „Heimspiel“des Mario Leibner

Er ist eindeutig zweideutig, der Begriff „Heimspiel“, den Mario Leibner für seine Ausstellung im Thüringer Landtag gewählt hat. Denn: zum einen steht jener für die Beziehung des Malers, Grafikers und Bildhauers zu seiner Geburtsstadt Erfurt, zum anderen für seine Leidenschaft zum runden Leder, genannt Fußball. Wer ist Mario Leibner, Jahrgang 1968, Absolvent der Weimarer Bauhaus-Universität? Sein Credo lautet: „Wenn ich über Kunst rede, laufe ich zur Höchstform auf“. Wobei aus dem Wissen um sein längst beachtliches bildkünstlerisches Werk anzufügen wäre: auch in seinem Atelier läuft er zur Höchstform auf. Nicht nur, wenn der Fußball in irgendeiner Form zum wiederkehrenden Motiv wird.
Denn, seine Themen findet er im Alltag in seinem Deutschland, zu dem eine Bildserie entstand und dessen Menschen, wo überall sie ihm begegnen, und dies besonders auch in den Konflikten des alltäglichen Lebens. Leibner Ist ein Augen-auf-Maler, der Landschaft und Figur liebt sowie jene Situationen vor und hinter der Haustür und der sich nur zu gern
auf Literatur und Kunst bezieht. „Ich will alles herauskitzeln“, so bekennt er über seine Bildwelten, zu denen der sinnliche Zugang den aufgeschlossenen Betrachter erfordert.
Dann aber ist es eine besondere Freude, seinem klugen und hintersinnigen Spiel mit dem Betrachter zu folgen – dies vom meist großformatigen Tableau an der Wand bis zu den kreativen Objekten aus Keramik, Holz und Stahl. „Das Gehirn ist meine Hand“, sagt der Maler „und die muss ständig geschult und gefordert werden“. Malen eben, wie man fühlt – das ist Mario Leibner. 

(Wolfgang Leißling)